Das Winshuttle Funktionsmodul (WFM) ist eine ABAP-Komponente, die auf Ihrem SAP-System installiert ist. Es vereinfacht die Arbeit mit den Studio Transaction und Query Modulen.
Für Informationen zu Aufgaben und zur Administration lesen Sie Winshuttle Funktionsmodul für Studio.
WFM und Transaction
Transaction automatisiert zahlreiche SAP-Dateneingabeprozesse und erhöht damit die Produktivität, schützt die Datenqualität und optimiert die Rendite des Unternehmens bezüglich der SAP-Investition.
WFM wurde entwickelt, um die Integration in SAPs sich verändernden Umgebungen zu vereinfachen, und bietet eine Plattform für besseres Verwalten und Controlling von Transaktionsprozessen. Das Funktionsmodul bietet zusätzliche Funktionen wie die Suche und unterschiedliche Datumsformate. WFM ist möglicherweise notwendig, wenn Sie Transaction mit ECC 6 EHP 5 oder höher verwenden.
WFM und Query
Winshuttle Query ist ein SAP-Datenextrahierungs- und -analysetool, mit dem Anwender Live-Daten vom SAP-Transaktionssystem in Microsoft Excel, Access und andere gängige Formate übertragen und diese sofort analysieren und bearbeiten können.
Das WFM erlaubt es Query Benutzern, sicher Informationen zu extrahieren, während die Beeinträchtigung der Leistung des SAP-Systems minimiert wird. Das WFM regelt die Interaktion zwischen Query und dem SAP-System und kontrolliert Sicherheits- und Performance-Aspekte, die in Verbindung mit der Extrahierung von Daten stehen.
Beeinflusst das WFM mein SAP-System?
Das Winshuttle Funktionsmodul befindet sich in einem WINSHUTTLE Namespace, der bei SAP eingetragen ist. Daher beeinflusst das WFM keinen SAP-Standardcode auf dem SAP-Server. Das WFM wird unter Verwendung des AAK-4-Tools erstellt, das von SAP zur Verfügung gestellt wird.
Das Winshuttle Funktionsmodul:
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Winshuttle Funktionsmodul – Integration mit Transaction
Wird für EHP5 oder höhere Versionen benötigt
Nach Anwendung des SAP BASIS 7.00 Support-Package 24/Ehp5 (und verwandten Packages für andere Versionen von SAP BASIS) funktionieren Direct-Input-Aufzeichnungen nicht mehr. Insbesondere folgender SAP-Hinweis verursacht zudem Probleme: SAP-Hinweis 1523808.
Für dieses Szenario ist das Funktionsmodul möglicherweise erforderlich. Es repliziert die Fähigkeiten der früheren SAP-Funktionsmodulkomponenten, die von SAP geändert wurden. Dieser Ansatz beeinträchtigt weder die Systemintegrität des Kunden noch stellt er eine zusätzliche Anfälligkeit für ein bestimmtes SAP-System über den Zustand vor der Anwendung des SAP Support Packages hinaus dar.
Funktionen und Vorteile
Das WFM wurde in erster Linie dafür entwickelt, um mit den sich ändernden Bedingungen für Drittanbieter-Tools Schritt zu halten, die Drittanbieter erfüllen müssen, um mit SAP zu arbeiten und um administrative Möglichkeiten für das Funktionsmodul zu bieten. Es gibt zahlreiche neue Funktionen, die unseren Endanwendern oder Skript-Entwicklern bei einigen ihrer größten Probleme helfen.
Intelligenterer Aufzeichnungsmodus
Falls Sie bereits ein Transaction Nutzer sind, sollten Sie mit den aktuellen Aufzeichnungsmöglichkeiten vertraut sein: Batch, Nicht-Batch mit Steuerung und Nicht-Batch ohne Steuerung. Das Winshuttle Funktionsmodul vereinfacht den Aufzeichnungsprozess, indem Sie diese Wahl nicht treffen müssen. Stattdessen wird der geeignete Aufzeichnungsmodus automatisch gewählt. Batch- und GUI-Scripting-Modi stehen weiterhin bei Situationen für die manuelle Auswahl zur Verfügung, in denen eine Vorauswahl des Aufzeichnungsmodus mit WFM nicht funktioniert.
Unterstützung für in F4 oder SAP mögliche Werte in Winshuttle Formularen
Sie können ein SAP-Nachschlagesteuerelement einem Feld hinzufügen, von dem Sie möchten, dass es eine Liste möglicher SAP-Werte liest. Der Endnutzer kann eine Liste möglicher Werte mit Beschreibungen von SAP erhalten, falls das Formularfeld darauf ausgelegt ist, diese zu enthalten. Für den Benutzer wird es nicht nur einfacher, Daten einzugeben, sondern die Wahrscheinlichkeit, dass Formulare abgelehnt werden oder es zu SAP-Fehlern kommt, wird ebenfalls verringert. Diese Funktion steht nur zur Verfügung, wenn Sie das Funktionsmodul auf dem SAP-System installiert haben, von dem Sie die Werte anfragen.
Datumsformate von Formularen
Ein Datumsauswahl-Steuerelement erscheint unter Verwendung von Winshuttle Webdienst automatisch im Formular, falls das Skript ein Datumsfeld enthält. Der Winshuttle Server konvertiert das Datum automatisch in das Datumsformat des SAP-Benutzers, um Probleme bei der Veröffentlichung des Datums in SAP zu vermeiden. Dies bedeutet, Sie müssen sich nicht weiter darum kümmern, ob Sie Ihr Datum im von SAP akzeptierten Format eingeben haben. Bitte stellen Sie jedoch sicher, dass das Funktionsmodul auf dem angefragten SAP-System installiert ist, oder Sie werden Datumsformatfehler erhalten.
Das Winshuttle Funktionsmodul bietet eine schnellere Datenvalidierung
Studio ermöglicht es Benutzern, die Daten für ihre SAP-Systeme zu validieren, bevor sie tatsächlich veröffentlicht werden. Fehler werden mit einzelnen Positionen zurückgegeben, damit Benutzer Fehler schnell erkennen können. Dies macht die Validierung mit SAP-Prozessen in WFM v11 schneller als in vorherigen Versionen.
Simulation für das gesamte Dokument
Simulation ist ähnlich der Schaltfläche „Simulieren“ in SAP. Mit dieser Methode wird die Gültigkeit eines gesamten Dokuments oder einer Transaktion bis zu Commit überprüft, wodurch sichergestellt wird, dass die Daten den Skript-Anforderungen entspricht. Es simuliert das Veröffentlichen, ohne die Daten tatsächlich zu veröffentlichen, und alle Nachrichten werden von SAP zurückgegeben, wie wenn das gesamte Dokument übermittelt wird.
Verbesserte Optionen für den Dokumentenanhang
Das WFM unterstützt drei verschiedene Optionen für den Dokumentenanhang:
- Geschäftsdokumentdienst: Reproduziert den Vorgang zum Erstellen eines Anhangs.
- Generische Objektdienste: Hierbei handelt es sich um die gleiche Funktion wie „Geschäftsdokument speichern“.
- Dokumentenmanagementsystem: Diese Methode ist verfügbar, wenn das SAP-System so konfiguriert wird, dass Anhänge mit einem Content Management Server wie IXOS oder Open Text erstellt werden.
WFM verwendet die eingestellte Option für den Dokumentenanhang auf dem SAP-Server, die über SAPGUI verfügbar ist. Die Standardoption für den Dokumentenanhang für das WFM kann auf der Admin-Seite festgelegt werden.
Möglichkeit zum Hinzufügen, Abrufen oder Aktualisieren von Langtext, ohne Langtextfelder aufzuzeichnen
Für den T-Code SO10 verwenden Sie RFM /WINSHTLQ/TRN_CREATE_TEXT, um Langtext hochzuladen – mit WFM 20.3 (über das Direct-Modul).
Wenn Sie keine Berechtigung für den T-Code T002 haben, wird im Langtextprotokoll ein Fehler „Nicht berechtigt“ angezeigt.
Diese Funktion ist ein Zusatz zur normalen/vorherigen Möglichkeit, Langtext aufzuzeichnen und dann zu aktualisieren. Langtext in Studio (ab Version 12) hinzufügen ist einfach: Benutzer können den gewünschten Langtext einfach auswählen. Sie müssen während der Aufzeichnen keinen Langtext verwenden und sind nicht abhängig von Editoren. Mit Studio ab Version 12 können Benutzer auch Langtexte herunterladen, indem sie die Zuordnungsrichtung zu Download ändern. Durch die Verwendung der Download-Möglichkeiten können Benutzer Langtexte aktualisieren, indem der vorhandene Text abgerufen wird. Sie können dann die gewünschten Änderungen vornehmen und die überarbeiteten Langtexte hochladen. Langtexte in Positionen können in Schleifen eingefügt werden.
Vereinfachung der Ausführung der besonderen Handhabung von Kundenstamm- und Lieferantenstamm-Transaktionen durch Verwendung von Winshuttle Direct
In bestimmten Fällen kann der Kundenstamm und Lieferantenstamm nicht aufgezeichnet werden oder es ist schwierig, diese in Transaction aufzuzeichnen, zuzuordnen oder auszuführen. WFM v11 bietet eine bessere Handhabung von CRUD-Operationen für Geschäftsanwender.
Steuerung und Administration
Die dem WFM zugrunde liegende Prämisse ist es, eine bessere Administration und eine größere Kontrolle darüber zu bieten, wie Prozesse für Transaction unter Verwendung von Winshuttle durchgeführt werden. Obwohl einige Komponenten bereits in der neusten Version des WFM verfügbar sind, investiert Winshuttle weiter in diesen Bereich.
Fehlerbehebung – Rückverfolgung im Funktionsmodul
Um Probleme bei der Aufzeichnung-/Ausführung in SAP schneller zu lösen, ist die Rückverfolgungsfunktion im WFM verfügbar. Die Rückverfolgung zeichnet alle Funktionsaufrufe während der Interaktion mit SAP auf. Dies ist in Situationen nützlich, in denen Ihr Transaction Code unter Umständen mit SAP-GUI aber nicht mit Winshuttle funktioniert.
Winshuttle Funktionsmodul – Integration mit Query
Sicherheit im WFM
Datensicherheit in Query baut auf den bestehenden SAP-Sicherheits- und Berechtigungs-Richtlinien/-Objekten auf. Zusätzlich zur Standard-SAP-Berechtigung, welche eine Berechtigung der Tabellenanzeige erfordert (S_TABU_DIS), bietet das WFM eine benutzerdefinierte Sicherheitstabelle für Berechtigungen auf Organisationsebene, das heißt Unternehmenscode, Werk, Vertriebsorganisation usw. In dieser Tabelle kann der SAP-Administrator zusätzliche Berechtigungsprüfungen für die Daten festsetzen. Die benutzerdefinierte Winshuttle Sicherheitstabelle besteht aus den folgenden Feldern:
- Tabellenname = Name der zu sichernden SAP-Tabelle
- Berechtigungsfeldname = Feld in der SAP-Tabelle, das für die Berechtigungsprüfung verwendet werden soll
- Berechtigungsobjekt = Zugewiesenes Berechtigungsobjekt, das überprüft werden soll
Wenn zum Beispiel der Tabellenname MARC durch die Berechtigungen auf der Werk (WERKS)-Ebene (enthalten im Standard-SAP-Berechtigungsobjekt M_MATE_WRK) des Benutzers zu sichern ist, wäre die Eingabe in diese benutzerdefinierte Tabelle: Tabellenname = MARC, Feldname = WERKS, Berechtigungsobjekt = M_MATE_WRK.
Die am häufigsten verwendeten Sicherheits- und Berechtigungsobjekte werden mit dieser benutzerdefinierten Tabelle als Standard ausgeliefert. Allerdings kann diese Sicherheitstabelle zum Hinzufügen, Entfernen oder Ändern von Einträgen durch einen Administrator oder über den SAP-Transaktionscode SM30 geändert werden.
Die Sicherheit im WFM funktioniert folgendermaßen: Während der Erstellung und Durchführung der Abfrage verwendet das WFM zuerst die standardmäßige SAP-Sicherheitsberechtigung, um die Zugangsebene zu definieren. Anschließend überprüft das WFM die Winshuttle Sicherheitstabelle, was eine weitere Sicherheitsebene bietet. Die Ergebnisse dieser Berechtigungsüberprüfung werden verwendet, um die von SAP erhaltenen Daten zu überprüfen. Mit den Ergebnissen dieser Berechtigungsüberprüfungen überprüft das WFM jeden einzelnen SAP-Datensatz und filtert nicht berechtigte Datenelemente aus der endgültigen Ausgabe heraus. Das WFM stellt sicher, dass Query Anwender nur autorisierte Daten abfragen und extrahieren können.
Leistungssteuerung im WFM
Die patentierte Winshuttle Technologie Adaptive Query Throttling (AQT) drosselt auf Grundlage der Systemlast zu jedem Zeitpunkt während der Abfragedurchführung dynamisch die Abfragedurchführungszeit. Damit wird sichergestellt, dass Query die Leistung des SAP-Servers nicht beeinträchtigt. Diese dynamische Drosselung wird folgendermaßen aktiviert:
Zunächst wird eine Schleife von Joins für mehrere Tabellen verwendet. JOINS werden nicht direkt zur Ausführung weitergeleitet, sondern in SELECT-Anweisungen für einzelne Tabellen zerlegt. Die Ergebnisse dieser einzelnen Tabellen-Joins werden anschließend zusammengefasst, um die Abfrageergebnisse zu erstellen.
Vor jeder SELECT-Ausführung einer einzelnen Tabelle wird der Prozentsatz der freien Serverleistung berechnet. Im Falle eines stark ausgelasteten Servers werden proportionale Verzögerungen für die Ausführung der SELECT-Aussage gesetzt, um eine Überlastung des Servers zu verhindern. Für Server mit freien Dialogprozessen erfolgt keine Verzögerung. Nimmt die Datenlast zu und die Serverleistung ab (gemessen an der Anzahl des frei verfügbaren Dialogprozesses), drosselt der AQT-Algorithmus dynamisch die Anforderung.
AQT und Steuerung der Speicherauslastung
Bei einer Speicherauslastung von 50 % setzt eine interne Komprimierungslogik für die Datenextrahierung ein. Dies hat keinen Einfluss auf den Ergebnissatz, aber erhöht die Datenverarbeitungskapazität des Funktionsmoduls um das Zehnfache. Wenn die Speicherauslastung 80 % erreicht, beendet die integrierte Steuerung des Funktionsmoduls die Abfrage, damit der überlastete Serverspeicher nicht dazu führt, dass sich der SAP-Server aufhängt. Bei einer Dialogprozessauslastung von 50 % werden die Dialogprozesse für einen Moment freigegeben, um das Ausführen anderer Abfragen zu ermöglichen. Diese Überprüfungen stellen sicher, dass eine ineffiziente Abfrage den Server nicht blockiert.
Chunking
AQT funktioniert in Verbindung mit Daten-Chunking. Chunking ermöglicht Query, jede Abfrage in kleineren, zuvor festgelegten Abschnitten zu verarbeiten, anstatt die gesamte Abfrage als einzelne Anforderung zu verarbeiten.
Zusätzliche Funktionen und Vorteile
Diese Tabelle führt die Vorteile auf, die das Winshuttle Funktionsmodul für Query bietet.
Funktion |
WFM |
Nicht-WFM |
---|---|---|
Einzelne, mehrfache und Aliastabellen |
Ja |
Ja |
InfoSets |
Ja | Ja |
Zusätzliche Sicherheit* |
Ja | Ja |
Logische Datenbanken |
Ja | Nein |
Adaptive Query Throttling |
Ja | Nein |
Als SAP-Hintergrundprozess ausführen |
Ja | Nein |
Abfrage während des Ausführens abbrechen |
Ja |
Ja |
Datensegmentierung |
Ja |
Nein |
Tabellen einer T-Code-Aufzeichnung finden |
Ja |
Nein |
Abfragezeitüberschreitung |
Ja |
Nein |
Unterstützung für Versionen vor SAP R/3 4.7 |
Nein |
Ja |
Joins auf falsch zugeordneten Feldern |
Ja |
Ja |
*Die Sicherheit wird lokal durch die Konfiguration des Clientcomputers bestimmt. Mit WFM kann die Sicherheit zentral in Evolve verbessert werden.
- Winshuttle bietet auch eine Seite für die Admin-Kontrolle, auf der alle Parameter bearbeitet werden können.
- Das Winshuttle Funktionsmodul hat vordefinierte Berechtigungsrollen, die als Vorlagen für SAP-Zugriffszuweisungen verwendet werden.